Mensch ärgere dich nicht
Ein Spiel das wohl jeder als Kind gelernt hat und trotzdem ärgern sich viele wenn nicht sogar alle Erwachsene. Einer der Hauptgründe ist wohl, weil die meisten Menschen davon ausgehen, dass alle anderen Menschen so denken und handeln müssten wie Sie selbst. Ein weiter Grund ist sicherlich, weil wir dazu tendieren alles persönlich zu nehmen. Es gibt unzählige Gründe warum wir uns ärgern, aber Hand aufs Herz: Haben wir damit jemals etwas erreicht? Haben wir uns dadurch jemals besser gefühlt? Meistens ist genau das Gegenteil der Fall, denn durch Ärger fühlen wir uns schlecht und an der Situation ändert sich nichts.
Was ist denn so ärgerlich?
Im Regelfall ärgern wir uns, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden und in dieser Hinsicht sind Menschen wirklich wahre Meister, denn sie werden immer wieder punktgenau das Gegenteil von dem was wir erwarten finden und uns damit konfrontieren. Jeder Mensch hat seine individuellen Einstellungen und Erwartungen und wir können mit fast 99 %iger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese von anderen nicht erfüllt werden, weil nun mal jeder anders „tickt“. Wir sind alle verschieden, wir haben verschiedene Erfahrungen gemacht, haben verschiedene Bedürfnisse und „wurschteln“ uns so gut wir können durchs Leben. Das unsere Erwartungen meistens nicht erfüllt werden ist etwas das wir nicht ändern können, die einzige Lösung für dieses Problem ist diese Verschiedenartigkeit zu akzeptieren. Wenn wir uns bewusst machen, dass solche Enttäuschungen nicht böswillig geschehen, sondern aus mangelnder Kommunikation und mangelndem Verständnis entstehen, fällt es uns leichter unsere ärgerliche Einstellung diesbezüglich nochmals zu überdenken und bestenfalls zu ändern. Wenn wir etwas für andere tun und dafür eine Gegenleistung erwarten dann müssen wir das unserem Gegenüber auch mitteilen, denn die wenigsten besitzen hellseherische Fähigkeiten. Geben wir dem Anderen auch eine Chance, unsere Erwartung zu erfüllen. Das ist der einzige Weg wie wir zukünftig nicht mehr enttäuscht, beleidigt, verletzt oder gekränkt werden.
Ein weiterer ärgerlicher Grund der uns grün und blau vor Zorn werden lässt, ist wenn wir Verantwortung an andere abgeben, weil wir anderen mehr als uns selbst vertrauen oder weil wir uns vielleicht aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel auf andere verlassen. Geht die Sache dann schief kann es passieren, dass wir unschuldig zum Handkuss kommen und das Ganze dann ausbaden dürfen. Wollen wir einen derartigen Ärger zukünftig vermeiden, sollten wir für alles was wir tun die Verantwortung übernehmen und überprüfen ob es auch für uns stimmig ist.
Nie mehr ärgern
Klingt das nicht fast zu schön um wahr zu sein? Wir können tatsächlich selbst sehr viel dazu beitragen, wenn wir ein weniger ärgerliches Leben führen möchten. Wir haben uns eine falsche Denkweise angeeignet, denn wir denken wir müssten uns ärgern. Doch es ist unsere freie Entscheidung, wir könnten es ebenso gut auch lassen.
Für manche ist schon allein das Wort Verzeihen ein rotes Tuch, weil wir denken dass wir damit nachgeben würden und uns von anderen alles gefallen lassen würden. Wir haben gelernt uns wutentbrannt und lautstark zur Wehr zu setzen, dem anderen gehörig unsere Meinung zu sagen. Verzeihen hingegen gilt als Schwäche. Was beim Verzeihen doch tatsächlich geschieht ist Druck ablassen, unser ganzes System entspannt sich und ein Wohlgefühl kann sich einstellen. Verzeihen bedeutet nicht, dass wir das Verhalten anderer gutheißen, wir müssen es auch nicht laut aussprechen. Für unser Wohlbefinden brauchen wir bloß innerlich, nur für uns dem anderen verzeihen, bevor wir anfangen uns über ihn zu ärgern. Menschen sind nicht perfekt und machen Fehler, also warum sollten wir uns über Fehler der anderen aufregen und uns selbst damit schaden? Der einzige, den der Ärger trifft und der sich dabei schlecht fühlt ist immer derjenige der sich ärgert und nicht der Verursacher des Ärgers.
Achte auf dich
Wie immer geht es darum einen Weg für sich zu finden, wie wir am besten mit allem was uns aufregt umgehen können, um uns wohl zu fühlen und gelassener und freudvoller durchs Leben zu gehen. Solange wir nicht in der Lage sind bestmöglich mit Ärger umzugehen wäre es falsch Ärger zu verdrängen. Da ist es besser sich erstmal Luft zu verschaffen und authentisch zu bleiben. Auf lange Sicht ist es jedoch klüger, wenn wir unsere ärgerliche Einstellung erkennen und statt uns selbst und andere mit Ärger zu belasten, einen liebevollen Umgang mit uns und anderen pflegen.
Wir können uns manchmal grün und blau ärgern, doch wenn wir dies tun, wird es nichts verändern! Den Auslöser des Ärgers wird es wenig kratzen, denn es sind unsere Adern die förmlich zerplatzen! Stellen wir keine Erwartungen mehr, dann fällt uns bald das Ärgern schwer! So haben Enttäuschungen keine Chance, und bleiben glücklich in unserer Balance!
Bitte leite diesen Beitrag gerne weiter, wenn du jemanden kennst, dem er weiterhelfen könnte.
Liebe Grüße
Gaby