Kommunikation
Wenn wir miteinander reden, dann reden wir meistens aneinander vorbei, jeder ist in seinem eigenen Gedankenfilm gefangen, den er dem anderen buchstäblich vor die Füße wirft. Miteinander kommunizieren und besonders gegenseitig zuhören können wir aber nur wenn wir wirklich da sind, völlig präsent im Hier und Jetzt. Nur wenn wir einander Zeit und Raum schenken bringen wir Wertschätzung, Liebe, Nähe und Freundschaft in jede unserer Begegnungen. Dann sind wir für andere Menschen ein Geschenk und keine Zumutung. Denn es ist ein Segen einem Menschen zu begegnen, der Raum und Zeit für uns hat, dem wir anvertrauen können was wir auf dem Herzen haben, ohne dass wir unterbrochen oder gar verurteilt werden. Bei all unseren zwischenmenschlichen Begegnungen und Gesprächen geht es um das Bewusstsein, dass andere nicht für unsere Gefühle verantwortlich sind. Wenn wir verstehen, dass sobald unangenehme Gefühle in einem Gespräch auftauchen, die andere Person nur der Auslöser ist und nicht der Verursacher. Die Ursache selbst sind meistens alte Verletzungen aus vergleichbaren vergangenen Situationen sowie die mitgespeicherten verletzten Gefühle, die plötzlich aufpoppen.
Klarheit für deine Begegnungen
Damit uns Gespräche zukünftig mehr Nutzen als Ärger bringen gibt es einige hilfreiche Punkte die mit ein bisschen Übung jeder bei seiner Kommunikation mit anderen beachten kann, ganz besonders wenn diese meistens in einem Desaster enden.
Der einfachste Weg den Verlauf eines Gespräches wertfrei mit zu verfolgen ist uns in die Rolle eines Beobachters zu versetzen. Wenn wir uns alles was gesprochen wird zunächst wie einen Film anschauen, uns so richtig berieseln lassen, ohne sofort unseren Senf drauf zu geben, völlig interpretationsfrei. Kommen währenddessen unangenehme Gefühle in uns hoch sollten wir dem anderen einfach erklären, wie es uns gerade geht, was wir gerade fühlen. Dabei sollten wir ihn aber nicht anklagen sondern einfach deutlich zu verstehen geben, was uns gerade bewegt und was wir uns wünschen würden damit wir uns besser fühlen können. Auf diese Art und Weise erreichen wir wesentlich bessere Resultate als wenn wir den anderen verantwortlich machen, ihn beschimpfen oder anklagen. Einfach was wir möchten in Form einer Bitte ausdrücken. Je nachdem wie nahe uns unser Gesprächspartner steht, wird er unserer Bitte folge leisten oder auch nicht. Wenn es nicht der Fall ist können wir zwar nichts daran ändern, doch es steht uns frei das Gespräch jederzeit zu beenden.
Respekt und Wertschätzung
Wertschätzend und respektvoll zu kommunizieren bedeutet, dass unsere Begegnungen ohne jegliche Anklage des anderen stattfinden, es werden weder Vorwürfe gemacht noch wird ein schlechtes Gewissen erzeugt. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Interessen und Ansichten, das ist völlig normal und zu akzeptieren. Wir selbst wollen es auch nicht, wenn uns andere ihre Meinung unbedingt auf‘s Aug drücken wollen. Denken wir anders dann sagen wir es, aber wir lassen dem anderen seine Meinung. Auch wenn uns etwas verärgert sollten wir es aussprechen, jedoch nicht als Anklage oder Vorwurf sondern als Wunsch. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang bedeutet gemeinsam eine Lösung zu finden, die beider Interessen gerecht wird.
Respekt und Wertschätzung bedeutet auch unserem Gegenüber unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn wir bemerken, dass wir das im Moment nicht können, weil uns das Gespräch langweilt oder wir aus sonst einem Grund unkonzentriert sind, dann beenden wir dieses Gespräch vorerst lieber und vertagen es allenfalls.
Besonders auch für uns selbst
Besonders Gespräche mit uns selbst, unsere innere Kommunikation, ist häufig alles andere als wertschätzend und respektvoll. Oft ist die Stimme in unserem Kopf extrem kritisch und streng und eher vernichtend als aufbauend für unser Selbstwertgefühl. Wir profitieren viel mehr davon uns selbst zu motivieren als uns selbst fertigzumachen. Wir sind dieser inneren Stimme nicht ausgeliefert, sie lässt sich trainieren wenn wir ihr unsere Aufmerksamkeit schenken und sie lehren liebevoll und verständnisvoll mit uns sprechen, genauso wie wir mit unserer besten Freundin sprechen würden. Dabei darf sie uns ruhig öfters mit Anerkennung und Lob verwöhnen.
Schenken wir uns in Gesprächen Zeit und Raum, können wir unser Herz öffnen und darauf vertrauen, diese Begegnungen werden beiden etwas schenken, sie werden die Leben beider in die richtigen Bahnen lenken.
Bitte leite diesen Beitrag gerne weiter, wenn du jemanden kennst, dem er weiterhelfen könnte.
Herzlichst
Gaby